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Familie der Hoffnung

Die "Familie der Hoffnung" (port. "Familia da Esperança“) ist die geistliche Gemeinschaft, die hinter dem therapeutischen Sozialwerk „Fazenda da Esperança“ steht. Ihre Mitglieder kümmern sich um die jungen Leute auf den Höfen und versuchen die Hoffnung, die Gott durch die Liebe seines Sohnes allen Menschen schenken will, in Gesellschaft und Kirche durch ihr Leben sichtbar zu machen.

 

Wie es in unserer Geschichte erzählt wird, entstand die Fazenda da Esperança aus dem konkret gelebten Glauben einer Gruppe Jugendlicher um Pater Hans Stapel ofm herum. Nach einigen Jahren spürten mehrere von ihnen den Wunsch, für das Anliegen der Fazenda ihr Leben Gott zu schenken. So entwickelte sich nach und nach eine geistliche Gemeinschaft, die "Familie der Hoffnung.“ Die Gemeinschaft wuchs und 1999 wurde sie auf diözesaner Ebene durch den damaligen Bischof von Aparecida, Kardinal Lorscheider, anerkannt. Im Mai 2010 hat schließlich der päpstliche Laienrat in Rom die Gemeinschaft als ‚private internationale Gemeinschaft von Gläubigen' offiziell bestätigt. Kardinal Rylko sprach damals vom "Charisma der Hoffnung" und forderte die Anwesenden auf, die Hoffnung, die Jesus Christus ist, in die Welt zu tragen.

 

Heute gehören weit über 1000 Frauen und Männer dieser geistlichen Familie an, die als Eheleute oder gottgeweihte Ehelose ihre Berufung im Dienst unter den Suchtkranken sehen. Sie sind die Seele jeder Fazenda-Gemeinschaft und waren teils selbst abhängig.

Unser Charisma

Die Gemeinschaft der „Familie der Hoffnung“ hat als geistiges Fundament das Charisma der Armut des hl. Franziskus und die Spiritualität der Einheit der Fokolar-Bewegung. Aus dieser Vereinigung entstand ihr eigenes Charisma, welches die Mitglieder in ihrem Alltag sichtbar machen wollen: Die Hoffnung, welche die Person Jesus Christus ist. Er hat den Menschen gezeigt, dass Gottes Barmherzigkeit keine Grenzen kennt; er ist die unendliche Liebe Gottes, die den Menschen frei und heil machen will. Jesus hat gesagt: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18, 20) In diesem Sinne will die ‚Familie der Hoffnung‘ durch ihr gemeinschaftliches Zusammenleben nach dem Evangelium den Raum für Gottes unendliche Liebe und seine befreiende Gegenwart eröffnen. Das gemeinsame Leben, in dem versucht wird konkret die gegenseitige Nächstenliebe umzusetzen, verweist so auf die eigentliche Mitte der Fazenda: Eben diese wahrhaftige Hoffnung und grenzenlose Barmherzigkeit Gottes in Jesus Christus, aus der heraus Befreiung, Verwandlung und eine bessere Zukunft möglich ist.

 

Man kann sagen, dass die Familie der Hoffnung die Seele eines Leibes, nämlich dem Sozialwerk Fazenda da Esperanca, ist. Inspiriert von dem Wort „Alles was ihr einem meiner Geringsten getan habt, dass habt ihr mir getan“ (Mt 25, 10), wird die Familie der Hoffnung in ihrem Leben und Wirken angetrieben von der Überzeugung, dass Gott sich besonders den Ausgeschlossenen und Leidenden in dieser Welt zuwendet. Seine Liebe für die Armen und die Gewissheit, dass jeder Einzelne ein geliebtes Kind Gottes ist, sind die Quelle der Inspiration der Familie der Hoffnung. Ihre Berufung ist es daher in spezieller Weise mit den Bedürftigen zu leben und sich ihnen besonders zu widmen. Auf den Fazendas wohnen die Mitglieder der Familie der Hoffnung wie in einer Familie mit den jungen Menschen zusammen. Sie verzichten auf Karriere und gesellschaftlichen Komfort, um ganz für die Hilfesuchenden da zu sein. Sie tun dies aus der Überzeugung, dass es sich lohnt für jeden Menschen zu kämpfen; und sie tun dies, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass ein Leben voller konkreter Hingabe und Nächstenliebe tiefes Glück und Erfüllung schenkt. Dadurch setzt die Familie der Hoffnung in einer Kultur, die oft von Egoismus, Säkularisierung und Konsum geprägt ist, ein sichtbares Zeichen von Gottes Liebe und das nicht nur für jene, die den Glauben an und jeglichen Sinn für das Leben verloren haben. Mit all dem will sie eine konkrete Antwort des Evangeliums auf die aktuellen Probleme und Leiden der Menschheit sein und so an der Verwirklichung des Auftrags Jesu mitwirken: "Alle sollen eins sein, auf dass die Welt glaubt" (Jo 17, 21).

 

Die Mitglieder der Familie der Hoffnung verstehen sich - wie es der Name sagt - als eine Familie aus Schwestern und Brüdern, die zusammen den Ruf erhielten ihr Leben ganz nach Gott und seiner  sich verschenkenden Liebe auszurichten. Sie vereint der Wunsch und das Bestreben die Hoffnung zu leben. Sie haben die Gewissheit, dass eines Tages Jesus Christus als die ewige Liebe des Vaters alles Unheil und Leid der Menschheit endgültig überwinden wird und er deshalb allein die Hoffnung ist. In ihrem gemeinsamen Auftrag birgt die Familie der Hoffnung verschiedene sich ergänzende Lebensformen, die in gegenseitiger Verbundenheit, aber auf je unterschiedliche Weise zu dem Werk beitragen: Gottgeweihte (d.h. ehelos lebende Frauen und Männer), Verheiratete, Priester und solche, die noch in der Entscheidungsfindung ihrer Berufung stehen und für welche die Familie der Hoffnung einen Weg der Unterscheidung und Begleitung anbietet.

Die Berufung

In der Familie der Hoffnung gibt es zwei Berufungswege, die "Mitglieder vom gemeinsamen Leben" und die "Freiwilligen der Hoffnung":

 

Die "Mitglieder vom gemeinsamen Leben" wohnen auf den Fazendas da Esperanҫa. Ihre Berufung ist es 24 Stunden am Tag ihr Leben mit den jungen Leuten auf der Fazenda zu teilen und ihnen bei der Befreiung aus Sucht und Droge zur Seite zu stehen. Darin verwirklichen sie den Ruf sich ganz Gott hinzugeben und lassen Heimat, Arbeit und Familie hinter sich. In den bunten Gemeinschaften der Fazendas da Esperanҫa kommen Menschen aus den unterschiedlichsten Lebensständen zusammen, um mit den Hilfesuchenden zusammen zu leben: Ordensleute, Verheiratete, Alleinstehende und Priester - jeder ist willkommen und findet seinen Platz in der Gemeinschaft.

 

Die "Freiwilligen der Hoffnung" wohnen außerhalb der Fazendas und leben das Charisma der Hoffnung in ihrem jeweiligen Alltag mit Beruf und Familie. Sie bringen sich mit ihren Gebeten, Talenten und Begabungen in die Arbeit und Begleitung der Drogen- und Suchtkranken ein und sind regelmäßig auf den Fazendas, um die Gemeinschaft zu unterstützen, wo auch immer es ihnen möglich ist. Sie richten ihr Leben mit der gleichen Verbindlichkeit und Intensität wie die "Mitglieder vom gemeinsamen Leben" nach der Spiritualität und dem Ruf Gottes zur Hingabe aus und sind ein fester Teil der Familie der Hoffnung.

Wie werde ich Mitglied der Familie der Hoffnung?

Jeder ist eingeladen eine Erfahrung auf einer unserer Fazendas zu machen und unser Leben kennen zu lernen. Wenn jemand dann nach einer längeren Zeit spürt, dass er seinen Lebensstil nach unserer Spiritualität ausrichten will, kann er im gemeinschaftlichen Leben und im Austausch mit den Verantwortlichen das Charisma der "Familie der Hoffnung" und seine je eigene Berufung tiefer entdecken. Unabhängig von der zu wählenden Lebensform kann man nach solch einer Zeit des Hineinwachsens Teil der Familie der Hoffnung werden.

 

Kontakt zur Familie der Hoffnung über alle Verantwortlichen einer Fazenda da Esperança oder über die Regionalverantwortlichen Europas:

 

Michaela Fikus - Email: michaelafikus@yahoo.com

Pastor Paul Stapel - Email: paul.stapel@fazenda.de

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